Schritt 3: ASJ-Angebot vorstellen – Gespräch mit den Sozialarbeitern vor Ort
Zur Klärung eines möglichen Engagements – ob in einer ASB- oder auch anderweitig geführten Unterkunft – empfiehlt es sich zunächst, Kontakt mit der Heimleitung aufzunehmen. Die Programminhalte und die anschließende Vorstellung eines konkreten Angebots sollten mit den Sozialarbeitern vor Ort abgestimmt werden. Sie sind der Draht zu den Geflüchteten und haben die Aufgabe, wichtige Informationen und praktische Hilfen zu vermitteln. Da die Sozialarbeiter sehr beansprucht sind, ist es sinnvoll, ein bis zwei „fertige Konzepte“ in der Tasche zu haben und diese im Gespräch kurz vorzustellen. So können schnell und effizient der Bedarf geklärt und eventuelle Anpassungen im Angebot vorgenommen werden.
Projekte innerhalb der Unterkunft
Projekte innerhalb der Unterkunft anzubieten ist der erste Schritt, wobei es keine Garantien für die Annahme des Angebots gibt. Zeit und Raum sind in der Unterkunft außer Kraft gesetzt. Ein Bastelnachmittag am Dienstag um 16 Uhr – und keiner kommt. Das liegt nicht daran, dass die Kinder keine Lust haben, sondern dass diese Termine in der Gleichförmigkeit der Tage verloren gehen können. Die Landesjugend Niedersachsen hat sich davon nicht entmutigen lassen. Regelmäßig sind sie durch die Unterkunft gelaufen und haben die Kinder „eingesammelt“. Inzwischen sind die Aktionen der ASJ bekannt und sehr beliebt, und die Kinder fragen, wann sie das nächste Mal wiederkommen.
Projekte in den Räumlichkeiten der ASJ
Projekte außerhalb der Gemeinschaftsunterkunft durchzuführen bedarf etwas mehr Zeit. Die Kinder und Jugendlichen, aber vor allem ihre Eltern müssen zunächst Vertrauen aufbauen und verstehen, was die ASJ ist und welches Angebot dahintersteht. Die Eltern haben ihre Kinder über viele Tausend Kilometer in Sicherheit gebracht und werden sich in der Regel erst einmal nicht von ihnen trennen wollen. Wichtig ist daher die Aufklärungsarbeit. Es bietet sich an, zunächst einige Veranstaltungen in der Unterkunft zu machen. Später können die Eltern die ASJ-Räumlichkeiten anschauen und die erste Gruppenstunde oder Freizeitaktivität gemeinsam mit ihren Kindern verbringen. Sehr hilfreich für den Start ist hier Infomaterial über die ASJ in mehreren Sprachen. Der ASJ-Flyer liegt bereits in Englisch vor, das Bundesjugendbüro prüft gerade, ob der Flyer auch noch ins Arabische übersetzt wird. Falls vorhanden, ist es sinnvoll, einen Dolmetscher der Unterkunft vor Ort einzubinden. Je nachdem wie die Unterkunft liegt, muss auch die Fahrt zur ASJ organisiert werden. Grundsätzlich klappt das in urbanen Gebieten besser als in ländlichen Regionen, wo die Kinder und Jugendlichen in verschiedenen Unterkünften eingesammelt werden müssen und einige Kilometer zurückzulegen sind.