Räuber-Hauptmann XÜ entführt und befreit

Die Räuberbande in Aktion

Die 7. ASJ Kindertage vom 02. bis 5. Juni im thüringischen Saalfeld.

Mehr als 145 Kinder mit ihren Betreuern und Helfern konnten bei herrlichem Sonnenschein die ASJ Kindertage 2011 feiern.

Das Treffen stand in diesem Jahr unter dem Motto "Räuber". Räuberhauptmann "XÜ" (Maskottchen der ASJ) eröffnete zusammen mit Herrn W. Engel, Bundesvorstand und Herbert Münch, Bundesjugendvorstand die Kindertage. Der Bundesjugendleiter Simon Dagne übernahm es, im Namen von XÜ, die Wünsche zu einem guten Gelingen auszusprechen.

Getreu dem Motto „Räuber unterwegs“ mussten sich die Räuber/-innen in ihrer Räuberkleidung und mit ihrem Räuberruf am Eröffnungsabend präsentieren. Jede Gruppe hatte ihr eigenes Räuberbanner mitgebracht, welches dann mit Gesang und dem Räuberruf an Fahnenmasten gehisst wurde. Danach passierte das Schreckliche. Noch nie ist während der Kindertage ein so großes Unglück geschehen. Direkt am Eröffnungsabend wurde der Räuberhauptmann „XÜ“ von den „Fiesen Arnsgereuthern“ zum Entsetzen aller ASJlerinnen und ASLler von der offenen Bühne herunter vor aller Augen entführt.

Die Entführer hatten den Raub des Räuberhauptmanns gut vorbereitet. Mit einem lauten Knall und viel Rauch stürmten sie die Bühne. Als sich die Teilnehmer/-innen von dem Schrecken erholt hatten und man durch den dichten Rauch endlich wieder die Bühne sehen konnte, stellten sie mit Entsetzen fest, dass ihr Räuberhauptmann XÜ verschwunden war.

Zwei völlig schwarz gekleidete Männer überbrachten unmittelbar darauf einen Erpresserbrief. Herbert Münch, Oberräuber bei den Kindertagen 2011, las die traurige Botschaft vor: Die Entführer verlangten für die Freilassung von XÜ ein Lösegeld von 5000 Silbertalern. Wie sollten die ASJlerinnen und ASJler es bloß anstellen, so viele Silbertaler zusammen zu bekommen?

Nach dem ersten Schock fassten aber alle wieder Mut. Auf den Punkt brachte das der sechsjährige Calvin Päsler mit dem Ausruf: „Die fassen wir!“

Außerdem konnte Oberräuber Herbert Münch seinen Bandenmitgliedern einige Informationen über die Möglichkeiten geben, wie sie den Räuberhauptmann XÜ wieder befreien könnten.

Überhaupt nicht nach Raüberart mussten die ASJlerinnen und ASJler die nötigen Silbertaler am nächsten Tag an verschiedenen Bastel- und Spielstationen erarbeiten.

So mussten sie Kokosnüsse als Essentopf gestalten, Holzlöffel verzieren, Halstücher bedrucken und bemalen sowie Geldkatzen anfertigen. Mit den selbst gemachten Geldkatzen aus Leder und räuberischen Essensteller und-besteck wurde alles geschaffen, was Räuber gemeinhin brauchen, um einem räuberischen Fest das richtige Flair zu verpassen.

Diese professionelle Räuberausrüstung war aber erst die halbe Miete. Die Räuberbanden mussten auch Teamgeist entwickeln und ihre Kreativität einsetzen, um knifflige Aufgaben zu lösen, wie Tauziehen, Orientierung in einem Irrgarten und sich dabei auch noch Gegenstände merken, die nicht dahin gehörten oder ein Spinnennetz druchqueren ohne dabei das Seil zu berühren. Unterwegs mussten noch verschiedene Wildtiere gejagt werden, um den Kohldampf der Räuberbande zu stillen. Kreativität war schließlich beim Räuber-Tabu gefragt. Es mussten Begriffe erklärt werden wobei das gesuchte Wort nicht benutzt werden durfte.

Trotz aller Arbeit mussten die Räuber am Abend feststellen, dass die geforderte Summe von 5000 Silbertalern noch nicht ganz zusammen gekommen war. Es waren nur 4674 Taler in der großen Schatztruhe. Auch durch mehrmaliges Zählen wurden es nicht mehr. So mussten die Räuberinnen und Räuber noch die Mutprobe einer gruseligen Nachtwanderung bestehen, um die übrigen Silbertaler zu verdienen.

Am Samstag gab es dann zur Erholung aller einen Ausflug in die große Feengrotte - ein hochinteressantes Naturerlebnis. Anschließend konnten die Räuber im Feenwald ihr Unwesen treiben.

Am Samstagabend konnte dann eine Schatztruhe mit 5.000 Talern an die „Fiesen Arnsgereuther“ übergeben werden. Die Kinder riefen im Chor: „Wir wollen unseren XÜ wiederhaben …“ Das konnten die Entführer nicht mehr verwehren nachdem sie ihr Erpressergeld vollständig erhalten hatten.

Unbestrittener Höhepunkt der Kindertage war jedoch das abschließende Showdown in der malerischen Kulisse der Räuberhöhle. Ein Feuerspucker präsentierte seine Show und überraschte die Kinder mit Schlangen, die sie auch mal anfassen durften. Sie fieberten alle zusammen als ein Junge, Alex Sturm aus Dassel, mit zugebundenen Augen eine Schlange in die Hände gelegt bekam und nicht wusste was er da festhielt. Mit Applaus wurde sein Mut belohnt, als ihm die Augenbinde abgenommen wurde und er die Schlange mit Stolz weiter festhielt und nicht fallen ließ.

Nicht nur an den Gesichtern der Kinder konnte man ablesen, dass die ASJ-Kindertage 2011 eine rundum gelungene Veranstaltung waren. Auch der lautstarke Dank der ASJ-Gruppen an das Vorbereitungsteam spricht dafür, genauso wie die Bilanz, dass die Kinder noch am Abschlussabend stets über das Gelände liefen und sangen: Dem Herbert noch ein trullala, trullala trullala …

Wie jedes Mal ist die Bilanz: "So schöne Kindertage hatten wir noch nie. Wir freuen uns schon jetzt auf die nächsten Kindertage in zwei Jahren"

Karin Schmitt